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Kurzfilme mit dem Smartphone herstellen
BAGSO-Leuchtturmprojekt führt Generationen zusammen
im Oktober und November 2018 produzierten Senioren* und Schüler gemeinsam mehrere Kurzfilme, im Rahmen einer sechswöchigen Projektphase an der Berufsfachschule Altenpflege der Bv. ARBEIT UND LEBEN Süd. Durch die BMFSJ-Förderung konnten die Teilnehmenden professionelles Filmequipment nutzen, dass aus den eigenen Smartphones Profikameras macht. „Guter Ton und ruhiges Bild sind die zentralen Säulen eines sehenswerten Kurzfilms“, so Dozent Cornelius Hantscher.
Um in kurzer Zeit eigene Filmideen zu realisieren, übten Schüler und Senioren passende Einstellungsgrößen, Bildkompositionen und die 5-Shot-Technik. Gemeinsam diskutierten sie Unterschiede zwischen typischen Home-Videos und professionellen Filmen. Dabei ging es auch immer wieder um den Stellenwert von Film in der eigenen Biografie.
Einer der jetzt entstandenen Filme beschäftigt sich mit einem fiktiven Gespräch zwischen dem 88 jährigen Großvater und seiner Urenkelin über das „gute Altern“, ein weiterer zeigt verschiedene Übungen, um im höheren Alter fit zu bleiben. Das Sportabzeichen des DSOB war Gegenstand eines dritten Films, der deutlich macht, wie wichtig Sport und Bewegung für gesundes Altern ist.
„Es ist eine tolle, engagierte Gruppe, die mit viel Freude und Elan an diesem Projekt arbeitet.“ Gerhard Jäschke, 88.
Neben der Anwendungsschulung für Senioren und Schüler ist dieses Leuchtturmprojekt eine sinnvolle Möglichkeit, Kreativität und Ideenreichtum mittels digitaler Technik zu fördern und sichtbar zu machen. Sicherer Umgang mit den Geräten, zusätzliche professionelle Mikrofone, Stative und vorab erstellte Storyboards sind unerlässliche Voraussetzungen für das Gelingen.
„Dank des Gelernten werde ich wohl in Zukunft bei meinen Filmen auf kürzere und interessantere Inhalte wertlegen.“ Günter Spörhase, 82
Die Altenpflegeschule möchte gerne in Zukunft stärker die Filmarbeit in das Curriculum integrieren. Gemeinsam mit den Senioren ist die Schule dabei, Oral-History-Formate über „Kriegskinder“ zu entwickeln. Die filmenden Senioren sind eine großartige Unterstützung und Türöffner für weitere Zeitzeugen. Auch Tutorials bzw. Demonstrationsfilme spezifischer Pflegehandlungen werden entstehen und der reflexiv-kritische Umgang mit dem Smartphone wird beleuchtet. Die Senioren möchten gemeinsam mit den Schülern über Sinn und Gefahr dieser Geräte filmische Antworten finden.
Der Dialog zwischen den Generationen ist derzeit unglaublich produktiv und macht allen Beteiligten sehr viel Freude.
„Die Filmarbeit hat mir mehrere schöne Dinge gebracht. Ich habe in der Zusammenarbeit mit älteren Menschen für mich etwas Neues entdeckt, nämlich wie viel Spaß ich beim Filmen mit dem Smartphone mit Herrn Jäschke gehabt habe.“ Margarita Pankov, 31
Ein großer Dank geht auch an das Kollegium der BFS Altenpflege. Die intensive Arbeit am Film ist nur mit einer geringen Zahl an Personen möglich. Parallel zur Filmarbeit hat deswegen die Schule mehrere Projekte organisiert, damit die Mitschüler des Filmteams ebenfalls neue Wissensformate kennenlernen konnten. Bewegung, Gesundheit und Entspannung waren Leitmotive für Einblicke in Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation, Faszientraining, Nordic Walking, Standard- und Sitztanz, Gesundes Kochen und einen Drum Circle. Vieles davon waren gleichzeitig großartige Trainingsmöglichkeiten für die Filmcrew.
„Das Filmprojekt hat mir gewisse Grundlagen mitgegeben, die ich gut umsetzen konnte. Das Arbeiten im Team ist nicht immer einfach, jedoch lerne ich sehr viel - vor allem Geduld. Geduld, Szenen auch mal 5, 6 oder gar 10 Mal zu wiederholen.“ Hammed Chehade, 31
Im neuen Jahr beenden die Filmteams ihre begonnen Projekte. In der abschließenden Postproduktion bekommen die Filme ihren letzten Feinschliff, so dass sie in einer öffentlichen Vorführung im ersten Halbjahr 2019 der Öffentlichkeit präsentiert werden können.
Kontakt:
Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Nds. Süd gGmbH, Berufsfachschule Altenpflege
Cornelius Hantscher (Tel.: 0551 - 49 507 32, Fax: 0551 - 49 507 25, cornelius.hantscher@aul-nds.info)
www.aul-nds.info